Der Begriff Consent kommt aus dem Englischen und bedeutet zustimmen, übereinstimmen.
Und darum geht´s! Um ein klares Einvernehmen von beiden Seiten im menschlichen Miteinander. Denn nur Ja heißt Ja.
Unter dem Motto „Nur Ja heißt Ja“ setzen sich die Frauenberatungsstellen Meschede und Arnsberg sowie der Soroptimist Club Meschede und der ZONTA Club Arnsberg ein, dass das Prinzip der Zustimmung in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, besonders im Sexualstrafrecht, verankert wird. Zwischen dem 25.11. und dem 10.12.2024 werden im gesamten Hochsauerlandkreis Plakate und Postkarten in Einkaufsstraßen, Gastronomien, Kneipen und Schulen verteilt, um eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und zu informieren.
Warum „Nur Ja heißt Ja“? In Deutschland gilt aktuell der Grundsatz „Nein heißt Nein“, was bedeutet, dass eine sexuelle Handlung erst dann strafbar ist, wenn eine klare Ablehnung oder Gegenwehr der betroffenen Person erkennbar ist. Dieses Prinzip schiebt die Verantwortung für den Schutz vor Übergriffen allein den Betroffenen zu. Doch oft ist es für die Betroffenen von sexualisierter Gewalt schwierig, ein klares „Nein“ auszusprechen – aus Angst, Scham oder fehlender Möglichkeit, sich zu wehren.
Sie fordert eine Kultur des aktiven Einholens von Zustimmung. Wer eine sexuelle Handlung initiiert, sollte ein klares, freiwilliges „Ja“ einholen. Nur wenn beide Seiten ausdrücklich zustimmen, kann von Einvernehmlichkeit gesprochen werden.
– die tatsächliche Zahl liegt somit deutlich höher. Doch selbst bei diesen angezeigten Fällen führt nur jede neunte Anzeige zu einer Verurteilung. Falschbeschuldigungen machen laut Studien lediglich etwa 3 % aller Anzeigen aus. Viele Betroffene von sexualisierter Gewalt erstatten keine Anzeige, weil sie Angst vor Victimblaming, Scham oder sozialer Stigmatisierung haben. Diese Faktoren hindern sie oft daran, sich an die Behörden zu wenden und Hilfe zu suchen.
In Länder wie Schweden, Spanien und Dänemark wurde bereits auf das „Nur Ja heißt Ja“-Prinzip umgestellt und ihre Sexualstrafgesetze angepasst.
Die Kampagne „Nur Ja heißt Ja“ will auf gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene ein neues Verständnis von Consent etablieren. Ein klares „Ja“ als Voraussetzung für sexuelle Handlungen fördert nicht nur Respekt und Achtsamkeit in Beziehungen, sondern schafft auch ein gerechteres System, in dem die Verantwortung nicht einseitig bei den Betroffenen liegt.
Ein Lächeln ist kein Ja! Ein Outfit ist kein Ja! Und eine Beziehung ist ebenfalls kein universelles Ja! Damit dies zukünftig auch im Gerichtssaal gilt, ist die Kampagne ein Appell an die Politik das Strafrecht zu einer „Nur Ja heißt Ja“- Haltung zu reformieren.
– in der Familie, im Freundeskreis und in der Beziehung. Ziel ist es, Vorurteile gegenüber Betroffenen sexualisierter Gewalt abzubauen und ein neues Bewusstsein für gesunde und respektvolle Beziehungen zu schaffen. „Nur Ja heißt Ja“ ist ein Slogan, der nicht nur in der Rechtsprechung, sondern auch in unserer Gesprächskultur und im täglichen Miteinander integriert werden soll.
Wir freuen, wenn das Thema Consent im Unterricht zur Sprache kommt. Für weiterführende Schulen gibt es dafür hier Arbeitsmaterial, das für den Einsatz ab Klasse 7 geeignet ist.
Hier geht’s zum Download: Consent-Worksheet
Die Kampagne „Nur Ja heißt Ja“ wurde von der Frauenberatungsstelle FrauenLeben e.V. in Köln entwickelt, bereits erfolgreich in Köln durchgeführt und auch in anderen Städten verbreitet.
Auf der Webseite https://nur-ja-heisst-ja.de finden sich hilfreiche Infos und weiterführende Erklärungen zur Kampagne.
Adressen
Frauenberatungsstelle
Ruhrplatz 2
59872 Meschede
Kontakt
Fon: 0291 52171
Fax: 0291 9080482
Mail: info(at)frauenberatung-hsk.de
Direkte telefonische Erreichbarkeit:
Montags & Mittwochs 10.00 – 12.00 Uhr
Donnerstags 14.30 – 16.30 Uhr
Die Beratungsstelle ist montags bis freitags tagsüber besetzt. Sprechen Sie uns außerhalb der direkten telefonischen Erreichbarkeit gern eine Rückrufbitte auf den Anrufbeantworter!